Hintergrundwissen
Wie ist die aktuelle Versorgungslage mit Gas in Kiel?

Noch liegt keine akute Mangellage in Deutschland vor, dennoch besteht aufgrund der inzwischen eingestellten Gaslieferungen durch die Pipeline Nordstream 1 langfristig die Gefahr einer Unterversorgung. Deshalb ist die Alarmstufe in Deutschland ausgerufen worden. Die Gasmengen, die durch die Lieferkürzungen durch Russland fehlen, müssen anderweitig beschafft werden.
In der aktuellen Situation ist es wichtig, dass wir alle an einem Strang ziehen und gemeinsam die Aufgabe Energiesparen angehen. Wenn jeder seinen Teil dazu beiträgt, entsteht hieraus ein wirksames Instrument, um Kosten zu sparen und zeitgleich unsere Energieversorgung zu sichern.
Wie funktioniert der Energiemarkt in Deutschland?
Der Energiemarkt in Deutschland ist ein sehr komplexes Konstrukt und besteht aus vielen Akteuren. Als Endverbraucher hat man am ehesten Kontakt zu den so genannten Energieversorgern. Das sind z.B. Stadtwerke, die die Aufgabe haben, Energie einzukaufen, an die Kunden zu liefern und abzurechnen.
Manche dieser Versorger produzieren einen Teil der Energie für ihre Kunden selbst, z.B. in eigenen Kraftwerken. Diese Energie wird aber meist nicht nur für die eigenen Kunden genutzt, sondern auch an der Energiebörse gehandelt. Hier werden auch Energiemengen gekauft, die nicht durch eigene Kraftwerke produziert werden können. Die an der Börse gehandelte Energie kommt natürlich nicht nur aus Deutschland. Erdgas zum Beispiel kommt zum Teil aus Russland. Dies kaufen die Versorger nicht selbst, sondern es gibt dafür Energieimporteure wie z.B. Uniper. Damit das Gas oder der Strom letztendlich bei den Kunden in der Steckdose oder der Heizungsanlage ankommt, bedarf es einer umfangreichen Infrastruktur, die durch die so genannten Netzbetreiber zur Verfügung gestellt und gewartet wird. Neben den Übertragungsnetzbetreibern, die für die überregionalen Netze zuständig sind, kümmern sich die Verteilnetzbetreiber darum, die Energie über regionale Netze zu den Endkunden zu bringen.
Wie auf allen freien Märkten, regelt sich auch auf dem Energiemarkt der Preis über Angebot und Nachfrage. Da durch den Liefereinbruch des russischen Gases ein Großteil dieses Angebotes an Gas weggebrochen ist, steigen die Preise derzeit stark an.

was hat die GAskrise mit Strom, Fernwärme und Wasser zu tun?
Um Erdgas zu sparen, hilft es auch, den Einsatz von Strom, Fernwärme oder Warmwasser im Haushalt zu reduzieren. Denn Fernwärme wird beispielsweise in Kiel aus Erdgas erzeugt. Wird die Wohnungstemperatur um einen Grad abgesenkt, spart das sechs Prozent Energie. So wird Gas für die Erzeugung der Fernwärme eingespart.
Auch Wasser muss, beispielsweise zum Duschen, erhitzt werden. Dies kann über einen Gasboiler oder über Fernwärme geschehen. Wird die Duschdauer oder die Wassertemperatur oder sogar beides reduziert, kann der Energieeinsatz für das Aufheizen des Wassers eingespart werden.
Energiesparen hilft überall. Ob Gas, Strom, Fernwärme oder Wasser. Jeder Beitrag hilft. Und wenn viele einen kleinen Teil leisten, kann etwas Großes zusammenkommen.

Energiespartipps
Ein Mittel, das uns allen zur Verfügung steht, ist das Energiesparen. Wir haben Tipps zusammengetragen, die jeder auch im Alltag einfach umsetzen kann.

Drohende Energieknappheit
Die gegenwärtige energiepolitische Lage stellt die gesicherte Energieversorgung in Deutschland vor enorme Herausforderungen. Doch was passiert im schlimmsten Fall?